NW Berlin goes Brandenburg?

Brandenburg - Unangemeldeter Aufmarsch in Hennigsdorf / Serie rechter Drohungen im Landkreis Oder-Spree mit Bezug auf militante Berliner Neonazigruppe Ein Artikel von inforiot.de.

 

Ein nächtlicher und unangemeldeter Fackelmarsch von maskierten Neonazis in Hennigsdorf am Wochenende hat in den letzten Tagen für einige mediale Aufmerksamkeit gesorgt. Eine einige Dutzend Personen starke Gruppe von Rechten war aus Anlass des 99. Geburtstags von SS-Kriegsverbrecher Erich Priebke durch die Stadt gezogen. Im Wochenendmagazin des „Oranienburger Generalanzeigers“ hatte ein „Freundeskreis aus Oberhavel / Velten“ zudem einen Geburtstagsgruß als Anzeige platziert. Die Polizei stellte die Personalien von einigen Neonazis fest und sucht momentan nach weiteren Beteiligten.

Maßgebliche Kraft hinter dem Aufzug, der stilistisch an die Aktionen der jüngst verbotenen Brandenburger Nazigruppe um die „Spreelichter“ anknüpft, war offensichtlich der „Nationale Widerstand Berlin“ (NW Berlin). Diese militante Kameradschaft veröffentlichte auf ihrer Internetseite einen Bericht über die Demonstration. In diesem Artikel wird herausgestellt, dass Priebke, Jahrgang 1913, in Hennigsdorf geboren wurde.

Nicht nur in Hennigsdorf, sondern auch andernorts in Brandenburg taucht derweil das Label des „NW Berlin“ vermehrt auf. So kam es im Laufe des Juli zu drei Aktionen im Landkreis Oder-Spree.

Sprayerei in Beeskow
Sprayerei in Beeskow

In Storkow wurde vor das Haus eines jungen Alternativen dessen Name und Wohnadresse, Keltenkreuze und die Losung „Game Over“ gesprayt. Signiert wurde die Drohung mit „NW Berlin“. In Beeskow wiederum wurden auf dem Vereinsgelände des Jugendklubs Bumerang ebenfalls Keltenkreuze und „NW Berlin“ geschmiert. Außerdem ging eine Glasscheibe zu Bruch. Und auch am Parkclub in Fürstenwalde wurden Keltenkreuze und „NW Berlin“ gesprayt. Beide genannten Klubs betreiben nicht-rechte Jugendarbeit.

Zu erwähnen ist, dass am Bumerang in Beeskow ein Schuppen niedergebrannt wurde. In Storkow kam es wiederum zu massiven Drohungen und rassistischen Beschimpfungen gegen die TeilnehmerInnen eines internationalen Camps.

Auf Internetseiten des „NW Berlin“ werden bereits seit längeren Daten von linken Einrichtungen in Berlin gesammelt und veröffentlicht. In der Folge kam es an vielen der gelisteten Häuser zu Sprayereinen, Sachbeschädigungen und Brandstiftungen. Ein Jugendklub des Verbandes „Die Falken“ in Berlin-Neukölln wurde zwei mal in Brand gesteckt. Als presserechtlich verantwortlicher von Aufklebern des „NW Berlin“ trat bis in die jüngere Vergangenheit Sebastian Schmidtke auf. Der aus Strausberg stammende Neonazi ist inzwischen Landesvorsitzender der NPD in Berlin.

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